Wie stellt man im Lockdown sexuellen Kontakt zu anderen her? Wie funktionieren Sexualität und Kontaktaufnahme in Zeiten einer Pandemie?

Ich beschäftigte mich mehr mit dem Thema CyberSex, VideoSex und Sexting und versuchte, mich mit der Distanz und der Überbrückung von Distanz durch Handys und Computer auseinanderzusetzen.

Ich malte Bilder von Schnelltests, Chatverläufen und Pärchen, die grade per Videochat kommunizierten, und darüber legte ich Folien, in denen sowohl gemalte Spiegelungen als auch Spiegelungen ihrer selbst zu sehen waren. So wird Jede*r, der*die auf die Bilder und Chatverläufe schaut und sich selbst darin spiegelt, sofort Teil der Arbeit. Und so wie ich Zoom-Meetings beobachte und meine Spiegelung sehe, so kann nun der*die Betrachter*in beobachten, was hinter dem Bildschirm, hinter der bemalten Folie passiert.

Es geht um Inszenierungen, allerdings nicht für Social Media oder mehr Likes, sondern für Zuwendungen, für Kontakt, für Liebe. Fotos von Schnelltests, die mit Sexspielzeug drapiert und an potenzielle Sexpartner*innen verschickt werden, was fast schon als Vorspiel durchgeht. Singles und Paare, die versuchen, die räumliche Distanz per Videochat zu überbrücken. Die Spiegelung, die man von sich selbst im Bildschirm sieht – man guckt sich immer wieder an, posiert fast schon. Man sieht nicht nur den*die Partner*in beim digitalen Sex, sondern immer auch sich selbst.

Wir versuchen über soziale Medien und das Internet, eine Verbindung herzustellen, die rein technologisch ist, und mit Sexting, Pornofilmen und Cybersex eine Verbindung zu ersetzen, die man nicht ersetzen kann. Selbst Masturbation ist nur eine Kompensationshandlung, die einem immer wieder vor Augen geführt wird, während man Pornos schaut und dabei im dunklen Handybildschirm sein Spiegelbild sieht. Wie stellt man in dieser Zeit von Distanz Verbindung her? Wie verabredet man sich zu einem Sextreffen? Wie inszeniert man ein virtuelles Vorspiel?

Eine Verbindung wird hergestellt...